Die musikalische Offenbarung ist nicht selten eine Gratwanderung zwischen subjektivem Empfinden und gelebter Textidiotie. "Synthese" huldigt ebendiesem Grat, indem er ihn karikiert. Und nebenbei den sogenannten neuen, deutschen Pop-Poeten und dem Establishment radiotauglicher Phrasiologie.Was bleibt also, wenn die menschliche Regung der inhaltlichen Verflachung anheim fällt? Dann wird es Zeit, dass sich jemand der Sache annimmt, der unbedeutend genug ist, Missstände persiflieren zu dürfen, ohne dabei dem Vorwurf der Arroganz ausgesetzt zu werden. Hoffentlich. Vorhang auf für: "Synthese".
Artikel-Archiv: Nobody Knows
Triptychon – die allegorische EP
Mit „Triptychon“ betreten Nobody Knows neuerlich bisher unbetretene Wege. Das Triptychon funktioniert als Gemälde wie das Sonett in der Literatur: Einer These folgt eine Antithese und beide gehen schlussendlich eine Synthese ein. Dabei widmen Nobody Knows ihr musikalisches Triptychon dem unendlichen Thema „Liebe“. Ob sie funktioniert oder nicht, offenbaren die EP und die drei Musikvideos nur, wenn man sie als ganzheitliche Kunstform in Wort, Ton und Bild zusammenführt. Dabei ruft die „unbedeutendste Band der Welt“ ihren heißgeliebten Kurt Tucholsky und
Ein neuer Spielort: Corona-Bühne
Seit Juli durfte Kultur in streng reglementiertem Rahmen wieder stattfinden. Nach Monaten des Live-Stillstands war es eine Wohltat, endlich wieder in Gesichter schauen zu können, die sich von Musik, Theater und anderem nicht-viral anstecken ließen. Nach einem bürokratischen Kraftakt konnte sie starten: Die Corona-Bühne. 2021, wenn der nächste Lockdown überstanden ist, wird sie wieder ihre Tore öffnen und systemirrelevanten Unterhaltern ein Pendant bieten. 2021 waren dabei: Nobody Knows, Kopinsky, Tick2Loud, Gaukler Dalli, Die Greenhorns, Gottesdienste mit Hagen Mewes, Theater der Altmark, Club Altmärkischer Autoren, Bernd Marquardt, Sibylle Sperling, Circus Knopf, Max Heckel. 2021 geht es weiter!
Danach
Kurt Tucholsky hat ironische Verse zu einem traurigen Thema unter dem Titel "Danach" veröffentlich. Ich habe Musik dazu geschrieben. Und wir, Nobody Knows, haben es gemeinsam hörtauglich gemacht. Nun ist es ton- und bildgewordene Interpretation eines Beziehungszustands, der den Alltag nur noch erträgt, ihn nicht achtet oder gar wertschätzt. Das Leben schreibt sonderbare Geschichte. Und Autoren wie Tucholsky schaffen daraus Zeitlosigkeiten, die es wert sind, mehr als gesungen zu werden. Vorhang auf für: "Danach".
Corona-Sessions mit Nobody Knows
Was kann man schon machen, wenn man nicht mehr rausgehen darf? Spielen! Drinnen. Nobody Knows lebt seit jeher von der Dynamik mit dem Publikum. Interaktion ist kein netter Nebeneffekt, sondern immanentes Wesen des Nobody-Knows'schen Live-Verständnisses. Wenn man aber in eine Kamera schaut, wirkt das Miteinander, das zwischen YouTube und seinen Zuschauern erst in Zukunft stattfinden wird, wie das, was es ist: eine Farce. Aber genug geheult. Alles ist besser als Rumsitzen. Und darum haben wir im Lockdown insgesamt 4,5 Corona-Sessions eingespielt. Alle Corona-Sessions findet ihr auf dem YouTube-Kanal von Nobody Knows
Aussichten für 2020
Das laufende Jahr verspricht auftritts- und erlebnisreich zu werden. Kopinsky wird mit zwei neuen Programmen auf Tour gehen: "Pädagogische Lieder II" präsentiert Weisheiten von Busch, Ringelnatz und den kompletten Struwwelpeter. Mit "Liebeslieder II" setzen wir den Vorgänger aus 2019 fort und präsentieren Liebes- und liebesähnliche Lieder aus zwei Jahrtausenden Menschheitsgeschichte. Mit Nobody Knows gibt es in diesem Jahr jede Menge neue Bühnen. Und nebenbei gibt es Produktionen, die noch im Verborgenen diffundieren. Es gilt wie bisher: Wer nicht kommt, ist nicht dabei.
Ein Liederbuch und Ohrenzeugenbericht: De musicis ex grege nobody knows
2019 habe ich mit meinem Freund und Kollegen Dietrich Eichenberg an einem Buch gearbeitet. Dietrich hat meine Lieder und Bearbeitungen in Noten zu Papier gebracht und ich habe aus aus der Zeit mit Nobody Knows Erinnerungen zusammengetragen. Ganz in antiker Tradition heißt dieses über 200 Seiten fassende Werk nun "De musicis ex grege nobody knows": Beinahe 20 Jahre gemeinsame Geschichte trägt die selbsternannte „unbedeutendste Band der Welt“ bereits auf ihrem Buckel. Ein Alter, in dem es andere Formationen schon lange aus dem Nichts in die großen Stadien der Welt geschafft haben.
Endlich geschafft: „Ja, sehr gern! Gemachte Erinnerungen.“
Zweieinhalb Jahre liegen zwischen der Idee „wir machen mal was mit dem Orchester, lass mal Basti fragen“ und dem Nobody-Knows-DVD-CD-Buch-Paket "Ja, sehr gern! Gemachte Erinnerungen." Ich fand den Gedanken, mit „meinem“ alten Orchester aufzutreten einfach sehr charmant. Dann kam noch „lass mal Robert“ fragen dazu. Der hat dann zwar anfangs abgesagt, später dann aber doch bestätigt. Dann hat Dietrich Noten geschrieben und irgendwie wurde mir dann doch klar, dass wir mehr proben müssen als sonst.
Aussichten 2019
Der Terminkalender ist recht ansehnlich gefüllt. Das Jahr wird durch Kopinsky eröffnet, ehe Nobody Knows übernimmt. Demnächst erscheint dann auch das Debüt-Album "Auch Pausen sind Musik" von Kopinsky und parallel laufen die Arbeiten an dem kommenden Live-Album "Ja, sehr gern" von Nobody Knows. Am 24.05. dieses Jahres ist die Veröffentlichung geplant. Ihr könnt ja mal reinschauen, wenn es Zeit und Lustgefühl zulassen. Wenn nicht, dann nicht. Es gibt ja auch viele andere Dinge, die man angucken, hören oder auch anfassen kann.
Dritter Kulturpreis der Stadt Stendal
Ich habe im Laufe der letzten Jahre unzählige Belobigungen und Laudationes gehört und dabei immer eine Mischung aus Langeweile und "echt jetzt?" empfunden. Am Freitag, den 23.11.2018, wurde ich im Rahmen der Verleihung des Stendaler Kulturpreises 2018 mit dem dritten Preis bedacht. Dies als Musiker, Organisator und womöglich auch als "Autor". Ich danke insbesondere all jenen, die sich die Zeit genommen haben, dem Gremium des Preises empirische Befunde und subjektive Verortungen in eigenen Worten zu offenbaren.