Der Schock saß tief. Und er sitzt noch immer. Dass Kultur unter anderem eine Ausdrucksform des Wohlstands ist, war mir nie klarer als im Jahr 2020. Für mich war Kultur immer da. Immer greifbar. Immer gestaltbar. Und plötzlich hieß es: "systemirrelevant". Komisches Wort. Ein entwertendes. Degradierendes. Und doch war es ein Jahr voller Wunderbarkeiten. Voller Loyalität. Hilfe. Freundschaft. Und Liebe. Mit Kopinsky war ich insgesamt recht viel unterwegs. Und Nobody Knows hat: Die EP "Triptychon" veröffentlicht und drei Videos dazu produziert, das Portal "Ich unterstütze" etabliert, 4,5 Corona-Sessions bei YouTube und Autokinokonzerte live gespielt sowie den digitalen Adventskalender aufgenommen. Außerdem ...
Artikel-Archiv: Triptychon
Das Hohelied Salomos
Die Kunst des Liebens besteht wenig darin, die impulsive Leidenschaft ersten Erlebens zu genießen. Vielmehr wohnt ihr die Fähigkeit inne, dem Alltäglichen das Wundervolle, dem Gewohnten das Außergewöhnliche und dem Bekannten immer wieder das Neue abgewinnen zu können. Und teilend zu genießen. Sie ist eine Kunstfertigkeit des gemeinsamen Spiels. Und einer aufrichtigen gegenseitigen Bezogenheit. - Und darum ist das Ende unseres "Triptychon" bebildert, wie es bebildert ist.
Synthese
Die musikalische Offenbarung ist nicht selten eine Gratwanderung zwischen subjektivem Empfinden und gelebter Textidiotie. "Synthese" huldigt ebendiesem Grat, indem er ihn karikiert. Und nebenbei den sogenannten neuen, deutschen Pop-Poeten und dem Establishment radiotauglicher Phrasiologie.Was bleibt also, wenn die menschliche Regung der inhaltlichen Verflachung anheim fällt? Dann wird es Zeit, dass sich jemand der Sache annimmt, der unbedeutend genug ist, Missstände persiflieren zu dürfen, ohne dabei dem Vorwurf der Arroganz ausgesetzt zu werden. Hoffentlich. Vorhang auf für: "Synthese".
Triptychon – die allegorische EP
Mit „Triptychon“ betreten Nobody Knows neuerlich bisher unbetretene Wege. Das Triptychon funktioniert als Gemälde wie das Sonett in der Literatur: Einer These folgt eine Antithese und beide gehen schlussendlich eine Synthese ein. Dabei widmen Nobody Knows ihr musikalisches Triptychon dem unendlichen Thema „Liebe“. Ob sie funktioniert oder nicht, offenbaren die EP und die drei Musikvideos nur, wenn man sie als ganzheitliche Kunstform in Wort, Ton und Bild zusammenführt. Dabei ruft die „unbedeutendste Band der Welt“ ihren heißgeliebten Kurt Tucholsky und
Danach
Kurt Tucholsky hat ironische Verse zu einem traurigen Thema unter dem Titel "Danach" veröffentlich. Ich habe Musik dazu geschrieben. Und wir, Nobody Knows, haben es gemeinsam hörtauglich gemacht. Nun ist es ton- und bildgewordene Interpretation eines Beziehungszustands, der den Alltag nur noch erträgt, ihn nicht achtet oder gar wertschätzt. Das Leben schreibt sonderbare Geschichte. Und Autoren wie Tucholsky schaffen daraus Zeitlosigkeiten, die es wert sind, mehr als gesungen zu werden. Vorhang auf für: "Danach".