Mir wurde die große Ehre zuteil, in Tobias Kluges Podcast "Kluges Proberaum" sein zu dürfen. Wir waren zwar weniger in seinem Proberaum denn bei mir in der Küche, aber das ist nicht entscheidend. Wir haben drei Stunden gesprochen, Musik gemacht und Kaffee getrunken. Und dabei offenbarte Tobias' Vorbereitung die größte Vielfalt, die ich jemals in meinem medialen Leben genießen durfte: Musik, Literatur, Politik, Tod und Zukunftsgeschichten. Zusammgenfasst also: "Das Leben geht immer einher mit Kompromissen. Der höchste Luxus, den man sich gönnen kann, ist das zu tun, worauf man Lust hat. Und den habe ich."
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Rückschau 2020 – Vorausschau 2021
Der Schock saß tief. Und er sitzt noch immer. Dass Kultur unter anderem eine Ausdrucksform des Wohlstands ist, war mir nie klarer als im Jahr 2020. Für mich war Kultur immer da. Immer greifbar. Immer gestaltbar. Und plötzlich hieß es: "systemirrelevant". Komisches Wort. Ein entwertendes. Degradierendes. Und doch war es ein Jahr voller Wunderbarkeiten. Voller Loyalität. Hilfe. Freundschaft. Und Liebe. Mit Kopinsky war ich insgesamt recht viel unterwegs. Und Nobody Knows hat: Die EP "Triptychon" veröffentlicht und drei Videos dazu produziert, das Portal "Ich unterstütze" etabliert, 4,5 Corona-Sessions bei YouTube und Autokinokonzerte live gespielt sowie den digitalen Adventskalender aufgenommen. Außerdem ...
Ich unterstütze – ein neues Format
Bislang habe ich Crowdfundings ausschließlich genutzt, um Projekte wie CDs und Bücher vorzufinanzieren. Bzw. finanzieren zu lassen. In Zeiten von Corona war guter Rat teuer. Und der war nicht bezahlbar, weil alle Einnahmenmöglichkeiten von heute auf morgen zum Erliegen kamen. Die mir bekannten Crowdfunding-Formate haben zweierlei Nachteile: Entweder sie sind statisch, d.h. terminiert und in der Auswahl der "Dankeschöns" nicht modulierbar. Oder sie bringen den Unterstützten in die unangenehme Verantwortung permanent liefern zu müssen. Beides war
Anerkennung für soziokulturelles Engagement
In diesem Jahr wurde der Stendaler Kulturpreis ausgesetzt. Dafür gab es eine Anerkennung für soziokulturelles Engagement in der Corona-Krise. Einen davon gab's für mich! Nach aktuellem Stand werden die Maßnahmen vielerorts wieder angezogen. Das ist durchaus beängstigend. Und dennoch: Es ging weiter, es geht weiter und es wird weitergehen.
Ein neuer Spielort: Corona-Bühne
Seit Juli durfte Kultur in streng reglementiertem Rahmen wieder stattfinden. Nach Monaten des Live-Stillstands war es eine Wohltat, endlich wieder in Gesichter schauen zu können, die sich von Musik, Theater und anderem nicht-viral anstecken ließen. Nach einem bürokratischen Kraftakt konnte sie starten: Die Corona-Bühne. 2021, wenn der nächste Lockdown überstanden ist, wird sie wieder ihre Tore öffnen und systemirrelevanten Unterhaltern ein Pendant bieten. 2021 waren dabei: Nobody Knows, Kopinsky, Tick2Loud, Gaukler Dalli, Die Greenhorns, Gottesdienste mit Hagen Mewes, Theater der Altmark, Club Altmärkischer Autoren, Bernd Marquardt, Sibylle Sperling, Circus Knopf, Max Heckel. 2021 geht es weiter!
Kultur als „Lebensmittel“
Der Bundespräsident hat es festgestellt: Kunst und Kultur sind wie Lebensmittel. Keine Nebensache. Förderungs- und (in Zeiten von Corona) unterstützungswürdig sind sie offenbar nicht. Mercedes, VW und Porsche schütten - als subventionierte Instanzen - Dividenden an ihre Aktionäre aus. Die Bundesliga soll als integraler Bestandteil des Alltags wieder beginnen. Und Musiker? Dem Land Sachsen-Anhalt sind seine Musiker einmalig 400 € wert. Und dennoch: Es wird weitergehen. Ich halte euch auf dem Laufenden!
Aussichten für 2020
Das laufende Jahr verspricht auftritts- und erlebnisreich zu werden. Kopinsky wird mit zwei neuen Programmen auf Tour gehen: "Pädagogische Lieder II" präsentiert Weisheiten von Busch, Ringelnatz und den kompletten Struwwelpeter. Mit "Liebeslieder II" setzen wir den Vorgänger aus 2019 fort und präsentieren Liebes- und liebesähnliche Lieder aus zwei Jahrtausenden Menschheitsgeschichte. Mit Nobody Knows gibt es in diesem Jahr jede Menge neue Bühnen. Und nebenbei gibt es Produktionen, die noch im Verborgenen diffundieren. Es gilt wie bisher: Wer nicht kommt, ist nicht dabei.
Aussichten 2019
Der Terminkalender ist recht ansehnlich gefüllt. Das Jahr wird durch Kopinsky eröffnet, ehe Nobody Knows übernimmt. Demnächst erscheint dann auch das Debüt-Album "Auch Pausen sind Musik" von Kopinsky und parallel laufen die Arbeiten an dem kommenden Live-Album "Ja, sehr gern" von Nobody Knows. Am 24.05. dieses Jahres ist die Veröffentlichung geplant. Ihr könnt ja mal reinschauen, wenn es Zeit und Lustgefühl zulassen. Wenn nicht, dann nicht. Es gibt ja auch viele andere Dinge, die man angucken, hören oder auch anfassen kann.
Dritter Kulturpreis der Stadt Stendal
Ich habe im Laufe der letzten Jahre unzählige Belobigungen und Laudationes gehört und dabei immer eine Mischung aus Langeweile und "echt jetzt?" empfunden. Am Freitag, den 23.11.2018, wurde ich im Rahmen der Verleihung des Stendaler Kulturpreises 2018 mit dem dritten Preis bedacht. Dies als Musiker, Organisator und womöglich auch als "Autor". Ich danke insbesondere all jenen, die sich die Zeit genommen haben, dem Gremium des Preises empirische Befunde und subjektive Verortungen in eigenen Worten zu offenbaren.
Aufnahme von Live-CD und -DVD
Nach 17 Jahren Bandgeschichte haben wir mit Nobody Knows zwei Best-Of-Konzerte der besonderen Art im Theater der Altmark gespielt. 25 Titel von sechs Nobody-Knows-CDs hat mein langjähriger Freund und Wegbegleiter Dietrich Eichenberg für Orchester und Chor neu- bzw. umgeschrieben. Mit ihm und dem Dirigenten des "Sinn-Phonie-Orchesters" der Musik- und Kunstschule, Sebastian Socha, war ich selbst Mitglied in diesem Orchester. Das ist aber schon viele Jahre her. Und nun haben wir wieder getroffen, um Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges gemeinsam zu gestalten.