Mit „Folkslieder“ präsentieren Nobody Knows ihr 13. Album in 13 Titeln. In Zeiten, in denen patriotische Phrasen und Idiotien sich virulent über die Gemüter unserer Nation verschwenden, sind Begriffe wie „Volk“ und die damit verbundenen Lieder desselben der Gefahr ausgesetzt, als ebendiese Verherrlichungen verstanden zu werden, mit denen sich die völkischen Ungeistlinge gern schmücken würden. Dieses Album ist genau das nicht. Es ist kein Akt patriotischen Geschwafels, sondern einer des Erinnerns daran, wie meine Kollegen und ich groß geworden sind. Ich bin mit Volksliedern aufgewachsen; mit Bands wie „Wacholder“ und „Zupfgeigenhansel“, aber auch mit Hannes Wader, Gerhard Gundermann und vielen hier Ungenannten. Bei uns gab es oft Hausmusik – mit Irish Folk und deutschen Volksliedern. Volkslieder zu singen, ist für mich eine Form des Zuhausefühlens, ein Ankommen des Vergangenen im Gegenwärtigen und über meine Kinder hoffentlich auch eine Form, das Zukünftige mitzugestalten. Sie sind im ursprünglichsten Sinne eines: Ein Gefühl von Heimat, das wir mit allen Menschen teilen können, die es wollen. Unabhängig von Herkunft, Sprache und Geschlecht. Sie sind die Lieder all derer, die sie singen.
Kraftvoll, gänsehauterzeugend und an Vielfalt kaum zu überbieten. Euphorie und Schwermut – so nah beieinander. Ich verneige mich. Begeistert und ehrfurchtsvoll.